Erfahrung durch Training


1. Die Straße ist kein Trainingsplatz, deshalb stehen auch meist Straßenfahrer im Himmel Schlange.

2. Alter schützt vor Training nicht, weil ja nichts besser wird im Alter.

3. Scheinerfahrung ist der erste Schritt zur Überheblichkeit gegenüber sich selbst. 

Was soll denn ein Training? Erfahrung bekommt man doch auf der Straße oder im Gelände!

Stimmt auch, aber Erfahrungen im Straßenverkehr sind i.d.R. sehr, sehr gefährlich und für's Gelände gelten völlig andere Spielregeln was Fahrtechnik und -dynamik angeht . Wie oft höre ich am Stammtisch 'was will ich noch lernen, ich fahre doch seit der Jugend Zweirad' oder 'war doch schon x-mal beim ADAC, das kenne ich doch'!

Auch ich war anfänglich mehrfach beim ADAC und mit jedem Training mehr enttäuscht über die großen Gruppen, das 0815 Gelaber, die Lehrmeinung zum ausweichen beim bremsen und vom Schräglagen-trainingsgerät das nun ja wirklich nur sehr eingeschränkt sinnvoll ist. Wer bringt einem denn die wirklich wichtigen 2-3 Handlungsstränge bei, die man in einer Gefahrensituation als Hobbyfahrer überhaupt noch sinnvoll umsetzen kann. Was ist gemeint mit weniger ist mehr?

Ein sinnvolles Training muss aus meiner Sicht nicht nur fahrtechnische, sondern auch mentale und sicherheitstechnische Aspekte beinhalten und das in Praxis und in Theorie. Ich erlebe es immer wieder, dass Fahrer mit modernen Maschinen umgehen wie mit alten Mopeds vor 30 Jahren. Was leistet ABS auf welchem Belag und wie überwinde ich mich zur Vollbremsung. Wann bremse ich Vorne, Hinten oder mit Beiden. Wie ist das mit den Wahrscheinlichkeiten. Ich treffe immer wieder auf Fahrer die nicht wissen wie ein Motorrad fahrdynamisch funktioniert, die sich noch nie mit Notsituationsmanagement beschäftigt haben und glauben es wäre genug Zeit zum nachdenken wenn es kritisch wird, so kurz bevor es knallt. Selbst in Sachen Blickführung ist viel Nachholbedarf. Was ist mit Fluchtwegeplanung, Schräglagenbewusstsein und Kollisionsmanagement? Alles Themen die extrem wichtig sind und trotzdem i.d.R. von vielen total verdrängt werden. Mit dem lesen eines Buches wie z.B.  Die Obere Hälfte des Motorrads  ist es nicht getan. Es gilt dies praktisch immer wieder zu trainieren. Nur eins ist noch schlimmer als sich mit dem eigenen fahrerischen Elend zu arrangieren und das ist, das Elend gar nicht mehr zu bemerken.

Ein paar gute Trainings ersetzen viele tausend Kilometer an Straßenerfahrung und das mit geringstem Risiko.

Wer es richtig erlernt oder wieder erlernt, wird dann auch mehr Spaß und weniger Risiko auf der Straße haben. Getreu dem Motto 'Eine Kurve ist mein Freund und nicht mein Gegner',  'Schräglage ist ein Sicherheitsaspekt' oder auch 'wann bringt mehr Geschwindigkeit mehr Sicherheit'.

Warum als Gruppe immer nur eine Tour durch die Berge machen. Macht eine gutes mehrtätiges Training, das macht Laune, bringt neue Erfahrungen und bringt viele neue Anregungen für die nächsten Tourabende. 


Mein persönlicher Favorit für alle die es wirklich lernen oder auffrischen wollen.  www.ms2.de


Mein persönlicher Tip für alle die lernen wollen 'Wie schräg geht's denn wirklich' und Blickführung, Blickführung, Blickführung.    www.ms2.de


Ein Erfahrungstaumel in Sachen Bremsen, Überfahren von Hindernissen und alles rund um Sicherheit.

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Der Offroadaspekt!

Es gibt viele Möglichkeiten Enduro zu lernen. Ich meine auch gezielt Enduro und nicht Crossen. Bei uns in Süddeutschland sind die Trainingsmöglichkeiten etwas weniger gegeben. Ein wichtiger Punkt dabei ist aus meiner Sicht die Möglichkeit fahrerische Fortschritte zu erzielen und das gelernte gezielt ausbauen zu können. Das geht in einem Steinbruch der seine Struktur über eine ganze Saison beibehält, sehr gut.

Abgestimmte Kursprogramme für Sportenduros und Dickschiffe sind da ein großer Vorteil. Es ist einfacher auf einer Sportenduro die Techniken zu erlernen als auf einem Dickschiff damit anzufangen. Eine Umgebung in der man immer wieder an gleichen Einheiten üben kann und den Fortschritt auch spürt, um ihn in die nächste schwierigere Passage mitzunehmen.

Ich werde im Vorfeld der ACT-Touren immer wieder nach Trainingsmöglichkeiten für Dickschiffe gefragt. Auch hier kann ich die nachfolgende Adresse nur empfehlen. Schaut auch auf die Kombiausfahrten aus Training und Tour. Jemand der nur mal so probieren möchte und wenig bis keine Motivation auf ein Offroadabenteuer hat, der kann z.B. nach Hechlingen und dort ein Motorrad mieten. Das spart Geld, denn die Umfaller sind garantiert. Es sei denn, man lotet seine Grenzen nicht aus und dann gilt 'außer Spesen nix gewesen'! Dann sollte aber ein richtiges Training folgen. Ich war schon mit Menschen unterwegs die konnten nach einem Hechlingenwochenende nicht mal auf der Straße eine langsame Kurve am Lenkeranschlag fahren. Wer im Gelände etwas rocken möchte übt am besten mit dem eigenen Motorrad, denn die Umfaller passieren auf der Tour ebenfalls. Wer nicht fällt der nicht fährt und vom Motorrad fallen will gelernt sein. Zumindest gilt das für alle die ihre Fähigkeiten ausbauen wollen. Denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. 


https://www.stehlin-motorradtraining.de